Heinrich Band und die Rheinische Tonlage
Der Krefelder Musiker, Musiklehrer und Musikalien-Händler Heinrich Band (1821 – 1860) ist nicht zweifelsfrei der Erfinder des Bandoneons. Vielmehr darf man Band als die Person betrachten, die wesentlich zur technischen und klanglichen Verbesserung dieser Instrumente – damals noch als Konzertina bzw. Akkordion geläufig – beigetragen hat. Nicht zuletzt ist ihm auch die hervorragende Vermarktung und somit Verbreitung dieses Instruments zu verdanken. Seine wichtigsten Veränderungen an der Konzertina sind zum Einen die neue Anordnung der Töne, welche darauf hin Rheinische Tonlage genannt wurde (heute auch oft als Argentinische Tonlage bezeichnet). Und zum Anderen die Erweiterung der klingenden Zungen von einem Chor auf zwei Chöre, die oktav zueinander gestimmt werden. Diese Instrumente wurden von ihm als Bandonion bezeichnet und sind bis heute der Archetyp des Bandoneons.
Genau dieses Modell hat sich besonders bis in die Zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts als 100-, 104-, 122- oder sogar 130-töniges Bandonion in Deutschland und Europa sehr verbreitet. Parallel sollte ab dem frühen 21. Jahrhundert in Argentinien und Uruguay ein als inzwischen zu 142-Tönen angewachsenen Instrument Geschichte schreiben und mit seinem unverwechselbaren Klang die damals noch junge Musikform Tango grundlegend verändern.